1. Technik: Ähnlich einem Schiff, das mit einem Echolot Untiefen ausmacht, lassen sich am Ellenbogen Strukturen in der Tiefe darstellen. Ultraschall dringt nicht durch feste Strukturen, wie Knochen, es stellt aber sehr gut Weichteilstrukturen dar. Das Ultraschallsignal wird in die Tiefe geleitet und von dort an Strukturen unterschiedlicher Dichte reflektiert und wieder von einem Empfänger aufgenommen, welcher das zurückstrahlenden Signal in ein sichtbares Monitorbild umwandelt.
2. Einsatzgebiete: Weichteilstrukturen lassen sich mit der Ultraschalltechnik besonders gut darstellen. Dazu gehören z.B. an der Streckseite des Ellenbogens die Schleimbeutelentzündungen ( sog. Bursitis olecrani ). Auch vermehrte Flüssigkeit im Ellenbogen, z.B. bei rheumatischen Entzündungen oder Gelenkergüssen bei Vereiterungen lassen sich mit der Sonographie gut erfassen. Das Gleiche gilt auch für Blutergüsse nach Verletzungen. Zu den gut darstellbaren Weichteilen gehören auch das innere und äußere Seitenband am Ellenbogen bei entsprechenden akuten oder chronischen Bänderrissen. Genauso lassen sich die den Ellenbogen umgebenden Muskeln und deren Sehnen sonografisch gut darstellen. Mit Spezialultraschallgeräten deren Schallköpfe eine sehr hohe Auflösung ( aber geringe Eindringtiefe ) bieten, kann man Nerven, wie z.B. den Ulnarisnerven darstellen.
Vorteile: Die wesentlichen Vorteile der Ultraschalluntersuchung bestehen am Ellenbogen darin, daß das Gelenk ohne Strahlenbelastung untersucht werden kann. Die Untersuchung ist einfach und für Sie als Patienten schmerzfrei. Zusätzlich erhält der Untersucher Informationen über die "dynamische Situation". D.h. Ellenbogenstrukturen können unter Bewegung beurteilt werden ( im Gegensatz zum Röntgen, CT, Kernspintomogramm -> hier ist eine Untersuchung nur "statisch" möglich ).
Nachteile: Die Ellenbogensonographie kann Knochen nicht durchdringen. Veränderungen, welche im Knochen liegen oder hinter knöchernen Strukturen, kann man nicht erkennen. Dem Aussenstehenden erscheinen die Bilder auf dem Monitor wie "Schnee", für Ihren Arzt sind aber wichtige Informationen auf diesem Weg zu erhalten
Therapeutischer Ultraschall: Neben dem diagnostischen Ultraschall am Ellenbogen gibt es den therapeutischen Ultraschall. Dabei verwendet man Ultraschallwellen zur Therapie, um z.B. schmerzhafte Sehnenreizustände des Tennisarmes, bei Schleimbeutelentzündungen oder dem Golferarm zur Ruhe zu bringen. Die Ultraschallwellen dienen gewissermaßen dazu, das entzündete Gewebe zu beruhigen.